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AI als Innovationsbremse?

Es ist unbestritten, dass künstliche Intelligenz (Artificial Intelligence) unser privates und berufliches Leben massiv verändern wird. Auch wenn, und diese persönliche Anmerkung sei mir an dieser Stelle erlaubt, Prognosen über den Zeitpunkt der Machtübernahme durch Algorithmen einfach nur unsinnig sind.

Zumindest nach derzeitigem Stand funktioniert AI vor allem durch das Erkennen und Ableiten von Mustern. Der Aufbau von Wissen erfolgt durch entsprechendes Trainieren der Algorithmen. Insbesondere bei der Verarbeitung großer Datenmengen und/oder komplexer Sachverhalte verspricht der Einsatz von AI enorme Vorteile: Hohe Geschwindigkeit, keine Ermüdung, keine Pausen, zuverlässige Qualität und Lernfähigkeit. Allerdings, und das sollte man nicht vergessen, benötigt die künstliche Intelligenz im Vergleich zum menschlichen Gehirn ein Vielfaches an Energie. Neueste Studien zeigen, dass die, durch den Energieverbrauch der AI verursachte, Emission durchaus relevant ist (sh. http://bit.ly/2SwF8Bt)

Aber zurück zur Mustererkennung: Was aber, wenn die Muster, mit denen heute AI trainiert wird, nicht die von Morgen sind? Wir leben in einer Zeit, die nicht nur von technologischen Innovationen geprägt ist, sondern auch von tiefgreifenden sozialen und ökonomischen Veränderungen. Viele der Muster, die wir kennen, verändern sich fundamental. Hybride Märkte, hybride Produkte, Service Dominate Logik, Value Networks sind nur einige der vielen Themen, die die Geschäftsmodelle und Prozesse von Unternehmen massiv verändern und entsprechend neue, bisher nicht vorhandene Muster erzeugen.

Unglücklicherweise ist die Geschwindigkeit, mit der sich Technologie entwickelt, ungleich höher als die Geschwindigkeit, in der wir die neuen Muster definieren und damit auch trainieren können. Beispiele aus den Versicherungsunternehmen gibt es genug: Obwohl die Neu-Positionierung der Unternehmen in den neu organisierten Märkten noch ungeklärt ist, investieren zukünftige White Label Produzenten signifikante Summen in neue CRM Systeme und Endkunden-Apps. Während im Branchenverband über Provisionsdeckel diskutiert wird, etablieren sich hybride, heterogene Vertriebsstrukturen, für die eine Initiative zur Einführung der Umsatzsteuer und der damit verbundenen Vorsteuerabzugsfähigkeit wesentlich sinnvoller wäre, um sich als zukunftsfähige Dienstleistungsunternehmen aufstellen zu können.

Kurzum: AI (stellvertretend für Technologie) nimmt uns die Aufgabe des Gestaltens nicht ab. Im Unterschied zum Brettspiel GO verändern sich die wesentlich komplexeren Spielregeln von Gesellschaft und Ökonomie grundlegend. Die Manifestierung des Status Quo durch die Verwendung alter Muster kann zur Innovationsbremse des digitalen Wandels werden.

Es ist an der Zeit, den Fokus von der technologischen Innovation auf die digitale Transformation zu legen, um die neuen Muster verfügbar zu machen.

Wir von XOIO sind schon dabei!     

XOIO vom Buegeleisen zu ManageTech Blog

Vom Bügeleisen zu ManageTech

Die Digitalisierung – unendliche Weiten. Wir befinden uns in genau in der fernen Zukunft, die uns, noch vor einigen Jahren als unerreichbar erschien. Autonomes Fahren, Big Data Analytics, IoT, KI, SaaS. Alles erscheint möglich. Und dennoch will die digitale Transformation in vielen Unternehmen nicht so recht vorankommen. Gründe dafür gibt es viele. Ein wichtiger davon ist sicher, dass dem Management für das digital beschleunigte Tempo schlichtweg die richtigen Instrumente fehlen. Es ist fast so, als wäre die Brücke gezwungen, ihr Raumschiff mit einem Bügeleisen zu steuern.

Natürlich gibt es das Argument: Früher ging es ja auch. Das stimmt. Und Manager werden auch weiter Unternehmen lenken und die Entscheidungen dafür fällen. Allerdings vervielfachen sich gerade Geschwindigkeit und Menge der zu verarbeiteten Informationen. Ebenso wie die Fragen: Welcher Kurs ist richtig? Welche Trends, Innovationen und Geschäftsmodelle bringen mich weiter? Welche Investitionen werden zum schwarzen Loch? Kurz: Wie treffe ich in dem veränderten Umfeld die richtige Entscheidung und wie bringe ich diese schnell genug in die Umsetzung? Eine schlüssige Antwort darauf ist ManageTech – also der gezielte Einsatz von Technologie.

Noch erscheint es vielleicht Science-Fiction, mal eben flott eine App zu öffnen, um sich in Realtime maßgeschneiderte Markanalysen für die wöchentliche Strategieplanung zu ziehen: aus einer zentralen Database, dynamisch und intelligent verknüpft mit dem eigenen Unternehmen. Dennoch könnte sich ManageTech schon bald als Standard durchsetzen. Warum? Zum einen, weil die Welt sich schon längst dahin verändert hat. Und zum anderen, weil darin gerade für große, IT-getriebene Unternehmen wie etwa Versicherungen die Chance steckt, ihr Potenzial auszuspielen und sich auf Warp-Geschwindigkeit zu bringen.

Bild: Bavaria Film/WDR